Positiver Newsflow beflügelt gesamte Wasserstoff-Branche

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Stefan Krick

Finanz-Blogger, Unternehmer, Vermögensarchitekt

Der positive Newsflow rund um die Wasserstoff-Branche reißt nicht ab. Viele Länder stellen Fördergelder bereit und sorgen so für zukünftiges Wachstum.

Seit dem Tief im März aufgrund des -Crashs haben sich besonders Tech-Aktien welche sich mit Digitalisierung beschäftigen rasant entwickelt. Der US Tech 100 Index in welchem beispielsweise Google, Facebook und Microsoft enthalten sind steht deswegen auch kurz vor einem neuen All-Time-High. Es schien fast so als ob die Branche rund um & ein wenig auf das Abstellgleis geraten ist. Doch nun meldet sich die gesamte Branche stark zurück und erhält nicht zuletzt aufgrund des anhaltend guten Newsflows erneut Rückenwind. In meinem Webinar Ende März habe ich bereits erwähnt, dass meiner Meinung nach ein Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit stattfinden wird. Dadurch wird der Corona-Crash die Entwicklung der Wasserstoff-Branche nicht aufhalten oder verzögern, sondern beschleunigen.

Green-Deal der EU

Diese Annahme wird dadurch bestätigt, dass die -Kommission am „Green-Deal“ festhalten und anscheinend 40 bis 60 Milliarden Euro bereitstellen will um emissionsfreie Antriebe zu fördern. Dies geht aus einem Arbeitspapier zur Konjunktur hervor. Der Fahrplan für das klimaneutrale Europa bis 2050 wurde ja bereits im vergangenen Dezember vorgestellt. Das Arbeitspapier geht nun Konkret auf Wasserstoff ein. Darin heißt es, grüner Wasserstoff könnte Gas ersetzen, das Speicherproblem von grünem Strom lösen, in klimafreundliche Treibstoffe umgewandelt werden, Transportmittel antreiben und energieintensive Branchen, wie die Stahlindustrie, emissionsfreie Produktion ermöglichen. Zu Beginn des Jahres sagte EU-Vizekommissar Frans Timmermans: „Europa kann mit einer wasserstoffbasierten Wirtschaft weltweit führend werden.“ (Quelle)

Viele Länder stellen Fördergelder bereit

Auch immer mehr einzelne Länder sind dabei nationale Wasserstoffstrategien auszuarbeiten und zu verabschieden. Es scheint sich auch abzuzeichnen, dass Deutschland die immer wieder verschobene und eigentlich für das letzte Jahr angedachte Wasserstoffstrategie demnächst vorstellen wird. Portugal ist uns da seit kurzem voraus, da man in den letzten Tagen seine Wasserstoffstrategie vorgestellt. Demnach sollen bis 2030 insgesamt sieben Milliarden Euro in den Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur gesteckt werden. Ein Vorzeigeprojekt soll das 1 GW Solar-to-Hydrogen-Kraftwerk in der Nähe des Hafens von Sines werden, welches 2023 grünen Wasserstoff produzieren soll (Quelle). Man sieht also, dass neben den Ländern die bereits schriftlich die Förderung festgehalten haben immer mehr Länder nachziehen. Das ist wichtig um die Technologien weltweit zu skalieren, damit die Preise sinken und die Effizienz steigt. Ich bin gespannt wie genau die Strategie von Deutschland aussehen wird und ob man nach einiger Kritik an grauem Wasserstoff (aus bspw. Erdgas) doch mehr Wert auf grünen Wasserstoff (CO2-Neutral) legen wird.

Auch in Australien gehts vorwärts

In Australien wurde kürzlich das H2OzBus-Projekt ins Leben gerufen. Australien bekundet damit großes Interesse daran durch den Einsatz von Wasserstoff die Dekarbonisierung voranzutreiben. In dem Projekt soll der Einsatz von 100 Brennstoffzellen-Elektrobussen untersucht werden. In dem Konsortium sind u.a. und vertreten. ITM Power wird dabei mit einer Tochtergesellschaft von Linde die Wasserstoffproduktion und Betankungsinfrastruktur bereitstellen. Ballard Power wird die Brennstoffzellensysteme zur Integration in die FCEBs (Fuel-Cell-Electric-Busses) liefern. Dieses „kleine“ Projekt sieht aus wie der Startschuss zu etwas größerem und beflügelt dementsprechend ITM Power und Ballard Power seht stark (Quelle).

Fazit

Gelangen die Fördermaßnahmen schnell in den Markt und zu den entsprechenden Firmen der Branche werden umfangreiche Skaleneffekte greifen und zu Preissenkungen sowie technischem Fortschritt führen. Es wird immer lukrativer werden sich mit der komplexen Technologie der Wasserstofferzeugung und Brennstoffzellenherstellung zu beschäftigen. Dies wird auch neue „Player“ auf das Spielfeld rufen die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. So beispielsweise das sehr kleine aber dennoch börsennotierte schwedische Unternehmen , welches am 17. Juni ein eigenes Hybrid-Batterie-Brennstoffzellen-Fahrzeugkonzept vorstellen und demonstrieren will. Es scheint, als sei die gesamte Wasserstoffbranche nach einer kurzen Pause nun wiedererwacht. Es würde mich nicht wundern, wenn wir auch hier trotz des Corona-Crashs ähnlich wie bei den Tech-Werten im wikifolio dieses Jahr noch ein neues Jahreshoch sehen werden. Ein passendes Zitat dazu lautet:

„Time in the market beats timing the market“

Ken Fisher

D.h. ist man von einer Technologie oder Unternehmen überzeugt spielt der Einstiegszeitpunkt keine Rolle. Die Gefahr ist viel größer bei einem massiven Anstieg und dem technologischen Durchbruch nur am Rand zu stehen und zuschauen zu müssen.

Disclaimer: Der obere Beitrag ist lediglich eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung. Für Richtigkeit und Vollständigkeit wird keine Verantwortung übernommen. Jede Person ist selber für ihr Handeln verantwortlich. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

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