Wasserstoff laut Bank of Amerika vor einem nachhaltigen Durchbruch

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Stefan Krick

Finanz-Blogger, Unternehmer, Vermögensarchitekt

Bank of America sieht einen nachhaltigen Durchbruch der Wasserstoffbranche kommen. Die Aktienkurse mussten sich kürzlich von dem Skandal rund um Nikola Motor erholen und springen aufgrund dieser Prognose nun wieder an.

Nachdem die Wasserstoffbranche in der letzten Woche einen schweren Schlag durch den Skandal rund um Nikola Motors erlitten hat, äußert sich die Bank of Amerika nun in einem Bericht sehr positiv bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Laut der Bank of Amerika soll bis 2050 ein weltweites Marktpotential in Höhe von 11 Billionen US$ bis 2050 erreicht werden. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Deutschland betrug im Jahr 2019 knapp 4 Billionen US$. D.h. alleine die Wasserstoffbranche soll bis 2050 dem dreifachen des aktuellen deutschen BIP entsprechen. Die Bank of Amerika bestätigt damit verschiedene Prognosen, z.B. des Hydrogen Council, dass der Markt für exponentiell wachsen wird.

Prognose der Bank of America

Die Bank of Amerika spricht davon, dass mit Wasserstoff der Energiebedarf gedeckt, Autos betankt und Häuser geheizt sowie der Klimawandel bekämpft werden können. Die Bank of Amerika glaubt, dass man nun endgültig an dem Punkt angelangt ist, sich Wassersoff effektiv und wirtschaftlich nutzbar zu machen. Bisher hatte sich die Technologie aus verschiedenen Gründen nicht durchgesetzt, u.a. weil die Herstellung von Wasserstoff sehr teuer ist. Nach jahrzehntelangen „Fehlstarts“ der Wasserstofftechnologie sei man nun auf dem besten Weg zum Durchbruch. Dies liege an sinkenden Produktionskosten, technologischen Verbesserungen sowie einem globalen Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit. Die Bank of Amerika vergleicht die derzeitige Situation mit dem Smartphone Sektor im Jahr 2007, kurz bevor die Smartphones zum „Mainstream“ wurden.

Der original Bericht ist bei CNBC zu lesen.

Auswirkungen dieser Prognose

Aufgrund dieser sehr positiven Meldung eines der größten Bankenhäuser der Welt können die Wasserstoffwerte heute sehr stark steigen. Das wikifolio „Wasserstoff & Brennstoffzellen“ steigt in der Spitze knapp 5 % und setzt damit zu einem Erholungsversuch an, nachdem es in der vergangenen Woche in der Spitze um fast 10 % gefallen ist. Besonders stark steigt die Aktie von welche in der Spitze um fast 15 % steigt. Auch die Analysten von Morgan Stanley sehen in Plug Power erhebliches Wachstumspotential und haben in einem heute veröffentlichten Bericht das Kursziel auf 14 US$ erhöht. Morgan Stanley rechtfertigt das Rating „overweight“ (Übergewichten) mit den zukünftigen Möglichkeiten, die auf dem letzten Donnerstag von Plug Power durchgeführten investorentag vorgestellt wurden. Plug Power avanciert durch die durchgeführten übernahmen zu einem Komplettanbieter von der Wasserstofferzeugung bis hin zu Endprodukten rund um die Brennstoffzelle. Bekannt wurde Plug Power vor allem durch seine Flurförderfahrzeuge welche u.a. von Amazon und Wal-Mart eingesetzt werden.

Insgesamt könnte der Bericht von der Bank of Amerika der Wasserstoffbranche nun wieder etwas Schub verleihen. Bis zu den Wahlen in den USA ist es auch nicht mehr lange und ein Wahlsieg Joe Bidens könnte Grünen Technologien zusätzlich Schub verleihen. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass in der Wasserstoffbranche bisher kaum ein Unternehmen nachhaltig Gewinn erzielt. Der Sektor ist daher auch mit erheblichen Risiken behaftet. Allerdings gilt es in der Anfangszeit die richtigen Unternehmen aus Wachstumsmärkten zu identifizieren, bevor deren Gewinne in die höhe schnellen. Genau in dieser Situation könnten wir uns, trotz der bereits sehr stark gestiegenen Kurse, befinden. Wer an den Durchbruch des Wasserstoffsektors glaubt könnte vor den letztmalig Einstiegskurse sehen, besonders dann, wenn der „grüne“ Joe Biden gewählt wird welcher im Falle seiner Wahl ein 2 Billionen US$ schweres Klimapaket angekündigt hat.

Fazit

Es bleibt weiter spannend im Wasserstoffsektor. Mit kurzfristig starken Rücksetzern wie letzte Woche ist immer zu rechnen. Glaubt man der Bank of Amerika, stehen wir aber erst am Anfang eines nachhaltigen Paradigmenwechsels in der Wasserstoffbranche. Sollte die Aussage der Bank of Amerika zutreffen, dass Wasserstoff in den kommenden Jahren wie Smartphones in den Jahren nach 2007 zum „Mainstream“ wird, sehen wir ganz andere Kurse.

Disclaimer: Der obere Beitrag ist lediglich eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung. Für Richtigkeit und Vollständigkeit wird keine Verantwortung übernommen. Jede Person ist selber für ihr Handeln verantwortlich. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

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